Einst Meer, heute Wanderparadies
Tafelberge, Schluchten, große Wälder, weite Täler kennzeichnen das Elbsandsteingebirge. Deutschlands einziger Felsennationalpark liegt in der Sächsischen Schweiz.
Vor rund 90 Millionen Jahre bedeckte ein Meer die Sächsische Schweiz. Sandstein lagerten sich am Meeresboden ab und Wasserdruck verfestigte die Schichten. Mit dem Rückgang des Meeres wirkten tektonische Kräfte und Erosionen auf das Gesteinsplateau: Berge ragten empor, Flüsse rissen Felsabbrüche mit und spülten Gestein aus, Täler entstanden. Die Gesamtheit der Naturgewalten formte die heutige Gebirgslandschaft an der Elbe.
Das Mittelgebirge liegt etwa 30 km südöstlich von Dresden und setzte sich über die tschechische Grenze, in der Böhmischen Schweiz, fort. Böhmische und Sächsische Schweiz bilden einen einzigartigen Nationalpark. Felsnischen, warme Steinplateaus, feuchte Schattenhänge, kühle Senken mit hoher Luft- und Bodenfeuchtigkeit bieten seltenen und gefährdeten Pflanzen wie Schönes Hartheu und Froschkraut einen Lebensraum. Bedrohte Tierarten wie der Schwarzstorch, Wanderfalke und Fischotter finden in den weitläufigen Wäldern und naturnahen Gewässern abgeschiedene Reviere.
Die berühmteste Felsformation in der Sächsischen Schweiz ist die Bastei. Ihre fast 80 m lange Brücke diente ursprünglich als Übergang zur Felsenburg Neurath, deren Ruine noch vorhanden ist. Von der Bastei aus bietet sich ein faszinierender Blick über das Elbtal mit dem Lilien- und Königsstein, dem Ferdinandsfels und das Kanapee. Die bizarre Felsenwelt um den Pfaffenstein mit Barbarine, den Schrammsteinen, der Herkulessäule und dem Zirkelstein locken ebenfalls mit reizvoller Aussicht.
Mächtige Felswände ziehen bei einer Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse nah am Boot vorbei. Die Klamm ist nach 45 Minuten Fußmarsch vom Parkplatz erreicht. Auf der ursprünglich für die Holzflößerei eingerichteten Stauanlage, geleiten Kahnfahrer in Handkähnen durch die Kirnitzschklamm. Die Bootstouren werden von Ostern bis Ende Oktober angeboten, in den übrigen Monaten fließt die Kirnitzsch in ihrem natürlichen Flussbett.
Durch das Elbsandsteingebirge führt einer der schönsten Wanderweg Deutschlands. Der Malerweg ist 112 km lang. Die offizielle Empfehlung lautet auf 8 Tagesetappen zwischen 11 und 18 km. So bleibt ausreichend Zeit die Landschaft und Sehenswürdigkeiten zu genießen. Die Tour führt zu den bekanntesten Highlights der Region wie der Festung Königstein, Affensteine, Burg Hohnstein und Felsenbühne Rathen. Wem die komplette Strecke zu weit ist, kann Abschnitte dieses Traumweges erwandern. Was bleibt ist der Wunsch, wiederzukommen und die verbleibenden Etappen zu erkunden.